Private-Krankenversicherung - Ratgeber:  Unterschiede gesetzliche und private Krankenversicherung


Unterschiede zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung

 
Die Systeme der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung sind grundverschieden. Die Unterschiede zwischen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung beginnen bereits beim grundsätzlichen System.

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) arbeitet nach dem Solidaritätsprinzip. Das bedeutet, dass alle Mitglieder einen Beitrag zahlen, der sich einzig nach dem Einkommen richtet. Begrenzt werden die Beiträge durch die Beitragsbemessungsgrenze. Darüber hinaus werden alle Beiträge für den gesamten Mitglieder-Pool genutzt. Die Beiträge der gesunden Mitglieder werden also auch für krankere Mitglieder genutzt.

Der Beitrag in der privaten Krankenversicherung (PKV) richtet sich nach dem Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand des Versicherten. Ältere Versicherte zahlen demnach einen höheren Beitrag als junge Menschen. Ebenso zahlen Frauen häufig mehr als Männer. Jedoch kann es bei der privaten Krankenversicherung auch zu Beitragsanpassungen kommen.

Die GKV muss alle versicherungspflichtigen Personen aufnehmen. Auch wenn sie krank sind, kann die GKV keine Ablehnung aussprechen. Die Private Krankenversicherung hingegen kann Antragsteller ablehnen oder Risikozuschläge verlangen.

Darüber hinaus gibt es bei der privaten Krankenversicherung verschiedene Tarife, die unterschiedliche Leistungen und unterschiedliche Kosten mit sich bringen. Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung sind im Sozialgesetzbuch festgeschrieben. Alle Mitglieder haben ein Anrecht auf die gleichen Leistungen.

Bei der privaten Krankenversicherung entscheiden Sie weitestgehend selber, welche Leistungen Ihre Versicherung beinhalten soll. Zur Einfachheit haben die meisten privaten Versicherer auch schon Tarif-Pakete. So entscheiden Sie, ob Sie lieber bessere Leistungen im Zahnbereich haben wollen oder das Einbettzimmer mitversichert sehen wollen.

Ein weiterer Unterschied zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung liegt im Abrechnungssystem. Die GKV arbeitet mit dem Sachleistungsprinzip. Bei einem Arztbesuch erhalten Sie keine Rechnung, sondern die Kasse rechnet sofort mit dem Arzt ab. Privat Versicherte erhalten eine Rechnung vom Arzt und müssen diese beim jeweiligen Versicherer einreichen. Dieser erstattet dann je nach Tarif den entsprechenden Teil der Rechnung auf Ihr Konto. Sie begleichen im Gegenzug die Arztrechnung. Dabei handelt es sich um das sogenannte Erstattungsprinzip.

Bei der GKV sind Kinder beitragsfrei mitversichert. In der PKV müssen sie mit einem eigenen Vertrag versichert werden. In der GKV fallen die Beiträge mit dem Renteneintritt durch das niedrigere Einkommen. In der privaten Krankenversicherung steigen die Beiträge eher. Jedoch beinhalten die allermeisten Verträge in der PKV bereits Altersrückstellungen.