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Weit über die Hälfte der deutschen Girokonten sind zeitweise oder regelmäßig im Minus. Das heißt der sogenannte Dispositionskredit wird in Anspruch genommen. Dieser wird in der Regel von der Bank gewährt, sofern die Bonität des Kunden vorausgesetzt ist. Das heißt, dieser zahlungsfähig ist und somit über einen monatlichen Geldeingang verfügt.
Ein Dispo ist besonders praktisch, da er kurzfristig bei finanziellen Engpässen die weitere Liquidität sichert und dies ohne erst einen Kredit beantragen zu müssen. Ist ein Dispo von der Bank erst einmal gewährt worden, bleibt dieser bestehen. Zumindest so lange wie sich keine finanziellen negativen Änderungen seitens des Kunden einstellen. Dann kann es durchaus passieren, dass die Bank den Kredit aufkündigt und dies durchaus auch, wenn sich der Kunde bereits tief im Minus befindet.
Eine weitere Gefahr stellt auch die von der Bank selbständig durchgeführte Erweiterung des Dispositionskredites dar. Ohne es zu bemerken kann dieser plötzlich weit über den finanziellen Möglichkeiten liegen und die Schuldenfalle droht bei einer vollen Ausschöpfung der Kreditlinie.
Aber auch wenn das Minus immer wieder durch laufende Einzahlungen getilgt werden kann, stellen die Zinsen für einen Dispositionskredit einen nicht unwichtigen Faktor dar. Die Banken lassen sich die spontane zur Verfügung Stellung des Geldes gut bezahlen. Im Durchschnitt muss der Kunde bei einer Überziehung gute 11 Prozent Zinsen zahlen. Bei einer ständigen Inanspruchnahme werden so bereits knapp 10 Euro im Monat fällig. Mittlerweile sind allerdings auch Zinssätze von bis zu 17 % keine Seltenheit mehr und sorgen immer wieder für eine große Verärgerung bei den Kunden.
Besondere Vorsicht ist bei einer Überziehung des von der Bank eingeräumten Dispositionskredites geboten. Hier fallen extrem hohe Zinsen an, die nicht selten bis zu fünf Prozentpunkte höher sind als der eigentliche Dispo. Kommt es dauerhaft soweit, sollte dringend über eine Umschuldung, beispielsweise durch einen weitaus günstigeren Kredit nachgedacht werden.
Für Kunden die den Dispositionskredit häufig in Anspruch nehmen ist ein Abruf- oder Rahmenkredit die Zinsgünstigere Variante. Generell sollte jeder Bankkunde die Höhe der Zinssätze Quartalsweise überprüfen und gegebenenfalls die Bank wechseln.