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Gas - Ratgeber


Der deutsche Gasmarkt


Erdgas ist, nach Erdöl, der zweitwichtigste Energielieferant in Deutschland. Der eigentliche Gaspreis wird vom Markt bestimmt. Die Nutzungsentgelte werden durch die Bundesnetzagentur kontrolliert. Die Bundesnetzagentur hat ihren Sitz in Bonn. Die eigenen Fördermengen in Deutschland sind sehr gering. Lediglich 18 Prozent des Bedarfs, können durch eigene Vorkommen gedeckt werden. Das deutsche Erdgas stammt im Wesentlichen aus Niedersachsen. Die restlichen 82 Prozent des Erdgasbedarfs werden importiert. Dabei entfallen ca. 34 % auf Russland, ca. 26 % auf Norwegen, ca. 18% auf die Niederlande und ca. 4% auf Großbritannien.

Der deutsche Erdgasmarkt wird beherrscht von sieben großen überregionalen Ferngasunternehmen. Diese fördern den Großteil des Erdgases in Deutschland und importieren Gas aus dem Ausland. Sie fördern zusammen rund 90% des in- ländischen Gases und verfügen über einen Anteil von 90-100% am Import des benötigten Erdgases. Zusätzlich befinden sich 80% der Speichermöglichkeiten im Besitz der sieben überregionalen Ferngasgesellschaften. Zu diesen gehören E.ON Ruhrgas, Shell, Exxon, VNG, RWE, Wingas und Erdgas Münster. Die Marktbeherrschung wird u.a. darin deutlich, dass die sieben großen Anbieter zahlreiche Tochterunternehmen auf dem Gasmarkt platziert haben und Anteile an vielen regionalen Anbietern besitzen. Im folgenden Schritt verkaufen die großen Ferngasgesellschaften das Erdgas entweder direkt an den Endverbraucher oder an weitere Verteiler. Zu den weiteren Verteilern gehören beispielsweise regionale Ferngasgesellschaften, wie Saar Ferngas, Ferngas Nordbayern oder Bayerngas. Diese beliefern die insgesamt ca. 750 Gasversorger in ganz Deutschland. Darunter viele regionale Gasversorger.

Das Problem auf dem deutschen Gasmarkt ist, dass im Gegensatz zum Strommarkt das Gut zum größten Teil nicht vor Ort produziert wird. Daher sind die regionalen Anbieter und Endabnehmer in den meisten Fällen auf die Lieferung der großen Anbieter angewiesen. Hinzu kommt, dass die deutschen Gasnetze in Marktgebiete unterteilt sind. Diese werden unabhängig voneinander geführt. Jedes Marktgebiet stellt einen Bilanzkreis dar und überregionale Gasanbieter müssen Zugang zu diesen erlangen. Je weniger Marktgebiete es gibt, desto größer ist der Wettbewerb, da so der Gaslieferantenwechsel vereinfacht wird und neue Anbieter einen leichteren Marktzugang erhalten. Nach dem Einwirken der Bundesnetzagentur auf die großen Anbieter, gibt es seit 2008 nur noch acht Marktgebiete.