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Der Begriff Kalte Progression wird verwendet, wenn eine Steuermehrbelastung eintritt und die Lohnsteigerung zu einem Inflationsausgleich führt, die Einkommensteuersätze aber nicht der Inflationsrate angepasst werden. So geschieht es immer wieder, dass Angestellte eine Gehaltserhöhung bekommen, die Steuern aber ebenfalls um ein vielfaches steigen und die Inflationsrate letztendlich dafür sorgt, dass der Nettoverdienst sogar geringer ausfällt als im Vorjahr.
Die Finanzämter nehmen durch die kalte Progression rund 63 Milliarden Euro zusätzliche Steuern ein. Vor allem Perso- nen mit einem geringen oder mittleren Einkommen sind der kalten Progression „ausgeliefert“. Die Mehrbelastung wirkt sich auch auf die Wirtschaft aus und sorgt für eine immer geringer werdende Kaufkraft. Die Nachteile der „heimlichen Steuererhöhung“ könnten durch eine regelmäßige Anpassung des Einkommensteuertarifs an die wirtschaftliche Ent- wicklung reduziert werden.