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Baufinanzierung - Ratgeber


Anschlussfinanzierung und Umschuldung


In den meisten Fällen wird eine Immobilie durch ein Darlehen finanziert. Beim Abschluss des Darlehens wird in der Regel der vereinbarte Zinssatz für eine bestimmte Laufzeit gewährt. Man spricht dabei von der sogenannten Zinsbin- dung. Nach dem Ablauf der Zinsbindung steht man vor der Entscheidung wie die Anschlussfinanzierung aussehen soll.

Jedem Darlehensnehmer steht nach einer Laufzeit von zehn Jahren zu die Darlehenssumme umzuschulden und auch von ggf. günstigeren Zinsen zu profitieren. Nach Ende der Zinsbindung besteht die Möglichkeit das Kreditinstitut zu wech- seln. Dies ist mit Kosten verbunden und dauert in der Regel sechs bis acht Wochen. Gerne forcieren die Banken dies noch ein wenig, um den Kunden davon abzuhalten eine Umschuldung vorzunehmen. Häufig wird auch von den Kunden angenommen, dass sich ein Viertel Prozent nicht so sehr auswirkt und den Aufwand nicht wert sei. Bequeme Hausbauer bleiben daher meist beim Erstanbieter.

Geht man aber von einer Restsumme von 200.000 Euro aus, so schlägt sich eine Verringerung des Zinssatzes um 0,25 Prozent mit knapp 500 Euro Zinsersparnis pro Jahr nieder. Dagegen müssen die Kosten für die Umschuldung gerech- net werden. Diese entstehen durch Notar- und Grundbuchkosten und liegen meist bei 0,5 Prozent der Grundschuldhöhe. Diese Kosten fallen allerdings nur einmalig an.

Die Banken spekulieren häufig auf die Trägheit der Kunden. Aber hier ist Eigeninitiative gefragt. Das wichtigste ist, dass man sich informiert und Vergleichsangebote einholt. Dies sollte am besten so früh wie möglich passieren. Nur weil es praktischer ist bei der Hausbank zu bleiben, heißt das nicht, dass es auch immer der günstigste Weg ist. Bei der aktuel- len Höhe des Zinssatzes sollten Immobilienbesitzer, die kurz vor einer Anschlussfinanzierung oder Umschuldung ste- hen, auf jeden Fall vergleichen.

Sollte die Entscheidung für die Anschlussfinanzierung doch wieder auf den Anbieter der Erstfinanzierung fallen, muss nicht das erst beste Angebot annehmen. Die Rahmenbedingungen haben sich geändert.  So fallen beispielsweise Risi- koaufschläge wegen niedrigem Eigenkapital nun weg. Sollte die Finanzierung in den nächsten 12 bis 54 Monaten aus- laufen, kann man sich die aktuell günstigen Zinsen durch ein Forward-Darlehen sichern.